Jetzt ist die richtige Zeit zum Anbauen
Gerade als Corona losging, bin ich mit meinem Büro von unserer Unternehmenszentrale in Petersberg-Böckels ins Nachbargebäude der Texmer GmbH umgezogen. Das hatte verschiedene Gründe: Zum einen wurde dadurch Bürofläche im Hauptgebäude frei, die wir für neue Mitarbeiter benötigen. Und zum anderen bin ich dadurch nicht mehr allzeit präsent. Der Weg in die Produktion ist zwar kurz und ich bin auch noch fast jeden Tag drüben, aber ich stehe nicht mehr ständig als Ansprechpartner zur Verfügung. Dadurch sollen die einzelnen Abteilungen selbstständiger agieren und mehr Verantwortung übernehmen. Wenn ich jederzeit präsent bin, behindere ich auch die Entwicklung eigener Ideen. Im Blogbeitrag „Nichts ist beständiger als der Wandel“ berichte ich ausführlich über die Hintergründe meines Umzugs, deshalb kann ich mich hier kurz fassen.
Darum ziehe ich alle fünf Jahre um
Der Umzug ins Texmer-Gebäude ist inzwischen nahezu abgeschlossen. Ein paar Kleinigkeiten wie Sonnenschutz und Beleuchtung müssen noch installiert werden, aber ansonsten fühle ich mich an meinem neuen Arbeitsplatz pudelwohl. Rundherum ist Glas verbaut, sodass ich den freien Blick in die Rhön genießen kann und mich gleichzeitig nicht hinter Mauern verstecken muss. So ein Umzug ist für mich nichts Neues. Erfahrungsgemäß bekomme ich alle fünf Jahre einen neuen Arbeitsplatz – immer wenn wir auf unserem Betriebsgelände größere Veränderungen vornehmen. Aktuell ist es wieder so weit und wir schaffen die notwendigen Strukturen für die nächsten fünf Jahre.
Wo steht HAHNER Technik 2025?
Was wird in den nächsten fünf Jahren passieren? Wo wird HAHNER Technik im Jahr 2025 oder 2030 stehen? Corona hat uns wieder einmal gezeigt, dass wir die Zukunft nicht voraussagen können. Aber wir können offen sein für Veränderungen und unsere Strukturen möglichst flexibel gestalten. So haben wir beim vergangenen Umbau abgehängte Decken und Kabelkanäle eingezogen, um nachträglich eine Klimaanlage und EDV-Technik installieren zu können. Die Gegenwart zeigt: Die Voraussicht hat sich gelohnt. Beim diesjährigen Bauprojekt werden wir schon die Lüftungsanlagen auf dem Dach einplanen. Die sind zwar noch nicht vorhanden, aber vielleicht dürfen wir schon bald aufgrund einer Energiesparverordnung keine Fenster mehr öffnen. Und dann sind wir vorbereitet.
Drei Bauprojekte auf dem Firmengelände
Nach fünf Jahren ist es nun wieder soweit und wir erweitern unsere Firmenzentrale. Mitte Juni haben wir die Baugenehmigung für drei Projekte bekommen, die wir bis Anfang November umsetzen möchten. Diese An- und Umbauten haben wir von langer Hand geplant und uns auch durch Corona nicht vermiesen lassen. Wir wollen für die viel längere und wichtigere Zeit nach Corona vorbereitet sein und weiter wachsen.
1. Erweiterung des Bürogebäudes
Durch meinen Umzug ins Nachbargebäude ist im Bürogebäude von HAHNER Technik ein bisschen Platz frei geworden. Aber der reicht noch nicht, deshalb erweitern wir die Büroflächen durch einen Anbau über alle drei Etagen. Dadurch möchten wir der wachsenden Anzahl von Mitarbeitern aus den Bereichen Projektleitung, Konstruktion, Buchhaltung und EDV genug Raum geben, um konzentriert arbeiten zu können. Durch die Digitalisierung und Automatisierung steigt unser Bedarf an Büroplätzen drastisch an. Mit der Erweiterung unserer Büroflächen wollen wir für die nächsten fünf Jahre vorbereitet sein.
a) Unser Ziel: Konzentriertes Arbeiten Dafür schaffen wir mehr Platz im Bürogebäude und strukturieren alle Bereiche nach einem speziellen Raumkonzept um. Veraltete Einrichtung wird ausgetauscht, die letzten nicht höhenverstellbaren Schreibtische verschwinden aus den Büros, das restliche Mobiliar wird weiterhin verwendet und am Ende hat jeder Mitarbeiter genug Platz und Ruhe, um ungestört arbeiten zu können. Außerdem sind für jeden Bereich spezielle Besprechungszonen geplant, sodass der Geräuschpegel im restlichen Büro gesenkt wird.
b) Kühle Köpfe dank Klimaanlage Die Fassade besteht zu einem großen Teil aus Glas, um eine helle und freundliche Arbeitsatmosphäre im Innenraum zu schaffen. Damit sich die Räume im Sommer jedoch nicht aufheizen, ist fast das gesamte Gebäude mit Klimaanlagen ausgestattet. In den vergangenen Sommermonaten mussten wir unsere Arbeitszeiten aufgrund der Hitze auf die frühen Morgen- und die späten Abendstunden verschieben, um überhaupt arbeiten zu können. Das ist nun hoffentlich Geschichte.
Wir kühlen mit Solarstrom Unsere Klimaanlage betreiben wir CO2-neutral mit unserer eigenen Solaranlage auf dem Dach. Je stärker die Sonne scheint, desto besser reguliert unsere Klimaanlage die Raumtemperatur. Dadurch produzieren wir sogar mehr Strom als wir für unseren Betrieb benötigen – den Überschuss speisen wir ins Netz ein.
2. Eröffnung einer Ausbildungswerkstatt
Das zweite Bauprojekt ist ein lang gehegter Traum von mir. Wir wollen eine kleine Werkstatt für unsere Auszubildenden einrichten – so eine Art Miniaturausgabe unserer großen Produktionshalle. In der Fertigung ist es oft zu laut und zu hektisch, um den Lehrlingen Zusammenhänge zu erklären oder Fragen zu beantworten. Das ruhige Umfeld der Ausbildungswerkstatt soll den Berufseinsteigern praktische Inhalte vermitteln, die über die Berufsschule und die normale Ausbildung hinausgehen. Dafür haben wir uns mit unseren Ausbildern zusammengesetzt und ein Konzept für die Werkstatt erarbeitet: Was muss ein Metallbauer am Ende seiner Ausbildung für Fähigkeiten beherrschen, um bei HAHNER Technik übernommen zu werden? Passend zu diesen Ansprüchen werden wir die Werkstatt einrichten und die Auszubildenden darin unterrichten. Teilweise arbeiten sie direkt an realen Projekten, teilweise gehen die Übungen über unsere Möglichkeiten in der Produktionshalle hinaus. Wenn ein Auszubildender ein Stück Metall in der Werkstatt mit Hammer und Amboss behandelt, dann kommt diese Technik normalerweise nicht mehr bei HAHNER Technik zum Einsatz. Doch dadurch baut der angehende Metallbauer bzw. die angehende Metallbauerin ein viel intensiveres Verhältnis zu seinem bzw. ihrem Material auf. Es wird ein Verständnis für die Kräfte entwickelt, die beim Bearbeiten des Metalls durch die Maschinen entstehen.
3. Vergrößerung der Produktionshalle
Nicht nur unsere Bürofläche wächst, auch in der Produktion muss Platz für neue Maschinen geschaffen werden. Um mit der Automatisierung Schritt halten zu können, vergrößert sich unsere Fertigungshalle um eine angrenzende Freifläche. Auch das stellt uns vor bautechnische Herausforderungen, denn für die Erweiterung müssen ein paar tragende Stahlstützen weichen. Doch wir sind ja Stahlbauer und somit genau die Richtigen für diesen Job. Anspruchsvoll ist es trotzdem. Bei allen Änderungen sind wir darauf bedacht, die Handschrift unseres früheren und bereits verstorbenen Architekten Günter Peichl fortzuführen. Die Anbauten sollen auf dem Firmengelände nicht wie Fremdkörper wirken, sondern sich perfekt ins Gesamtbild einfügen. Wenn alle Bestandteile so aussehen, als wären sie von Anfang an so gewollt und schon immer so gewesen, dann haben wir alles richtig gemacht.
Das Fundament für die nächsten Jahre
Auch wenn wir alle drei Baumaßnahmen möglichst zügig durchführen wollen, wird es auf dem Firmengelände zu Störungen im Betriebsablauf kommen – das lässt sich leider nicht vermeiden. Dabei hoffen wir auf das Verständnis unserer Mitarbeiter und trösten sie mit der Aussicht, dass nach Abschluss alle Mitarbeiter von HAHNER Technik einen gekühlten, modernen, ruhigen und ausreichend großen Arbeitsplatz bekommen. Im Rückblick auf unsere vergangenen An- und Umbauten lässt sich sagen, dass wir meistens eine gute Voraussicht hatten. Natürlich ist man rückblickend immer schlauer und würden jetzt ein paar Dinge anders machen. Aber wir mussten noch kein Gebäude abreißen, sondern konnten immer ergänzen, anpassen und anbauen. Und das auch nur alle fünf bis sieben Jahre – zur Schonung unserer Mitarbeiter und unserer Ressourcen.