Schutzmaßnahmen gegen Vogelanprall für Glasfassaden am Beispiel Bauhaus Museum Dessau
Dipl.-Ing. Oliver Windeck, Geschäftsführer Metallbau Windeck GmbH
Deutschlandweit und insbesondere in Berlin hat er sich mit seinen Großprojekten einen Namen gemacht. Zuletzt war er beteiligt an einem Bürogebäude am Ernst-Reuter-Platz in Charlottenburg, am Korsch Campus und bei der bemerkenswerten Panoramafassade des Futurium Berlin. Auch beim Bauhaus Museum in Dessau hat Oliver Windeck mit seiner Metallbaufirma seine Finger im Spiel gehabt. Und genau diese riesengroße Glasfassade, die hier umgesetzt worden ist, ist der Ausgangspunkt für seinen Besuch bei den Stahlbau-Infotagen.
Die Glasfassade war Sprengstoff für Naturschützer, denn die spiegelnden Scheiben stellten für Vögel eine tödliche Falle dar. Schnell sollte nachgebessert werden. Sogar die Obere Naturschutzbehörde (ONB) wurde eingeschaltet und forderte Nachbesserungen. Ein Präzedenzfall?!
Wie können Vögel bei spiegelnden Glasfassaden geschützt werden?
Oliver Windeck nimmt sich der Sache an und recherchiert. Was könnte die Lösung für dieses Problem sein? Sind es die allseits bekannten schwarzen Vogelaufkleber? Seine Recherchen führen ihn zu österreichischen Vogelschutzexperten, die sich schon länger mit genau diesem Thema beschäftigen und verschiedene Fassaden mit dem Flugverhalten von Vögeln untersuchen. Windeck macht sich schlau, geht ins Gespräch mit den Forschenden und konzipiert daraufhin Nachbesserungen für die gläserne Fassade am Bauhaus Museum in Dessau. Schließlich sollen tödliche Kollisionen verhindert werden. Außerdem ist es nötig, für zukünftige Fassaden in dieser Größenordnung gewappnet zu sein. Nachbesserungen sind teuer, und niemand möchte auch nur ein Tierleben auf dem Gewissen haben.
Windecks vogelsichere Glasfassade als richtungsgebendes Beispiel
Was passiert aber, wenn Nachbesserungen aufgrund des Vogelschutzes zu Lasten der Optik gehen? Der architektonische Anspruch eines Bauhaus Museums ist unbestritten. Lässt sich hier ein Kompromiss finden?
Oliver Windeck wird in seinem Beitrag erklären, was er unternommen hat, um zu Lösungen zu gelangen. Lösungen, die auch richtungsgebend sind für die gesamte Baubranche. Er wird mit Mythen aufräumen und mit seinem Praxisbeispiel zeigen, dass es immer wieder neue Herausforderungen gibt, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Gemeinsam mit anderen Experten gelangt man meist schneller zu Lösungsoptionen und erarbeitet nebenbei an Methoden, die für viele weitere Bauprojekte nützlich sind.
„Dieses Netzwerk ist mir sehr wichtig, weil man dort Leute trifft, die auf gleicher Flughöhe unterwegs sind.“
Und was Sie sonst noch über Oliver Windeck wissen sollten
Analog zu meiner Rolle im Bundesverband Metall als Vertreter des Landes Hessen, vertritt Oliver Windeck das Land Brandenburg. Wir kennen uns sicher 20 Jahre oder länger. Schon mehrfach habe ich ihn als sehr unterhaltsamen Moderator bei verschiedenen Veranstaltungen erlebt. Er nimmt die Leute richtig mit. Es macht Spaß, ihm zuzuhören. Deshalb freue ich mich sehr, dass er uns bei den Stahlbau-Infotagen diese spannende Geschichte erzählen wird, die auch viel mediales Interesse geweckt hat. Diverse Zeitungen und Online-Medien berichteten über den „Glasfassaden-Konflikt bzw. den geforderten präventiven Vogelschutz“.
Ach ja, wenn jemand wie Oliver Windeck, der Geschäftsführer eines so gefragten Metallbaubetriebs mit mehrfacher Preisauszeichnung ist und mal eben so noch einen Marathon läuft, dann muss das schon irgendwie ein interessanter Typ sein, oder?
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*Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichte ich auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung, meine aber immer ausdrücklich alle Sprachformen (m/w/d).