Parametrisierte Konstruktion am Beispiel Tiny House
Brendan Thome, Geschäftsführer Tech Tiny House
Studierter Philosoph, Anfang 30 und vielseitig technisch interessiert. Ich bin immer wieder beeindruckt von seiner Neugierde und der Akribie, alles bis ins kleinste Detail zu durchdenken. Er überlässt nichts dem Zufall, hinterfragt, experimentiert und dokumentiert. Solch eine strukturierte Arbeitsweise, wie er es an den Tag legt, wünsche ich mir auch manchmal. Alles, was er zum Thema Tiny Houses weiß, hat er sich autodidaktisch beigebracht. Das war einfach nötig, weil es keinen Studiengang und keine Ausbildung gibt, der alle komplexen Fragen beantwortet, die sich beim Bau eines Tiny House ergeben. Es braucht Kenntnisse im Metallbau, in der Kunststoff- und Holzbearbeitung, im Baurecht und im Fahrzeugbau. Üblicherweise würde ein Unternehmen ein Team von Spezialisten dafür beschäftigen, aber im Startup von Brendon und seiner Partnerin Sina hat er sich durch eigene Recherchen und direkten Kontakt zu den Experten alles notwendige Wissen erarbeitet. Und er weiß eine ganze Menge, wie wir sehen werden. Ach ja: Ohne dass er es unbedingt wollte, ist Brendan Thome zum Fahrzeughersteller geworden. Dazu später mehr…
Alles andere als ein kleiner Schäferwagen
Seit einigen Jahren beschäftigt er sich mit Tiny Houses, die ja mittlerweile viel diskutiert werden – auch im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte. Bei Brendans Tiny Houses handelt es sich jedoch nicht um einfache „Schäferwagen“, um es einmal salopp zu sagen, sondern um richtige Hightech-Mini-Häuser. Seine Tech Tiny Houses aus einer leichten Holz-Konstruktion sind mit Vakuum-Paneelen gedämmt und mit künstlerisch anmutenden Glasfassaden versehen. Übrigens haben Brendan und sein Team das Minihaus, ein Musterhaus der Bausparkasse Schwäbisch Hall, gebaut.
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Parametrisiert und voll durchdacht
Seine Tiny Houses berechnet er komplett in 3D. Interessenten* können sich ihr individuelles Tiny House am Rechner zusammenstellen. Werden bei der Planung Maße geändert, laufen im Hintergrund automatisch Kalkulationsberechnungen. Auch die Konstruktionspläne sind quasi in dem Moment schon fertig, sobald sich ein Kunde für eine Tiny-House-Variante entscheidet. Das ist möglich, weil im Hintergrund alles technisch miteinander verknüpft ist, die parametrische 3D-Konstruktion, die Visualisierung und die 3-D-Statik. Zeitaufwändige individuelle Angebots-Erstellungen entfallen. Alles ist dann schon fertig für die Umsetzung geplant, und die Produktion des Minihauses kann beginnen.
Brendan Thome wird in seiner sympathischen Art erzählen, wie er zu dieser „Tiny-House-Faszination“ gekommen ist. Und vielleicht auch, wie es dazu kam, dass er zum Fahrzeughersteller wurde, obwohl er doch Häuser baut.
Hausbau der Zukunft – ein Ausblick
Wie werden wir zukünftig wohnen? Welche Wohnformen sind nachhaltig? Und wie schaffen wir es, auch nachhaltig zu planen und zu konstruieren? Welche Rolle wird KI dabei spielen? Gemeinsam mit Brendan werden wir einen Ausblick wagen, wohin die Reise gehen wird.
*Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichte ich auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung, meine aber immer ausdrücklich alle Sprachformen (m/w/d).