Vision 2025 – Wie sieht HAHNER Technik in 4 Jahren aus?
In 41 Monaten feiere ich meinen 60. Geburtstag. Dieses Datum ist für mich in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Tag, denn bis dahin möchte ich mit HAHNER Technik noch so einige Sachen erreichen und realisieren. In meinem Kopf sehe ich die Vision unseres Unternehmens aus dem Jahr 2025 ganz deutlich vor mir – wie ich bei sonnigem Wetter morgens gegen 9 Uhr in den Betrieb komme und von gut gelaunten Mitarbeitern begrüßt werde, die ihre Arbeit gern machen und Sinn darin sehen. Ich gehe durch die einzelnen Abteilungen und jedes Team informiert mich über den neusten Stand ihrer Arbeit. Denn im Gegensatz zu heute werde ich 2025 nicht mehr jeden Tag im Büro sein und als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Das ist auch nicht mehr notwendig, denn meine Mitarbeiter sind selbst Experten für ihre Aufgaben und können alle Herausforderungen eigenständig bewältigen. An meinem Arbeitstag gehe ich einmal durch alle Abteilungen, höre zu, rede mit meinen Mitarbeitern, beantworte Fragen, habe da und dort noch einen Vorschlag anzubringen und kann am Ende zufrieden wieder nach Hause gehen – denn ich weiß, dass der Laden läuft.
Der Betriebsrundgang in meinem Kopf
„Kennen Ihre Mitarbeiter diese Vision von HAHNER Technik?“, fragte mich meine Beraterin in einem Coaching-Gespräch, nachdem ich ihr die ganze Geschichte von meinem zukünftigen Arbeitstag erzählt habe. „Eigentlich sollten sie die kennen, aber wahrscheinlich nicht“, musste ich zugeben und kam dabei ins Grübeln. Wenn ich mit HAHNER Technik bis 2025 wirklich diese Vision realisieren wollte, dann musste ich alle Mitarbeiter mit an Bord holen, vor allem unsere Teamleiter. Doch wie konnte ich ihnen meine gedankliche Vision überzeugend und klar vermitteln, sodass alle sie verstehen und daran mitarbeiten können? Bei einem Vortrag macht sich jeder seine eigenen Notizen, schweift gedanklich mal ab, vergisst den ein oder anderen Teil auf Dauer und schon haben wir nicht mehr das gleiche Bild vor Augen. Also musste ich zu einer anderen Art der Visualisierung greifen, die ich selbst erst vor einiger Zeit kennengelernt und in dieser Form noch nie angewandt hatte.
„Ich musste meine Vision irgendwie visualisieren, damit sich unsere Leute das merken können.“
Eine Zusammenfassung in Bildern
Ich erinnerte mich an ein Innovationsforum in der Gutshof Akademie, an dem ich teilgenommen hatte. Vorträge sind bei mir immer so eine Sache: Wenn ich mitschreibe, kann ich nicht zuhören. Wenn ich zuhöre, kann ich nicht mitschreiben. Außerdem ist meine Handschrift eine Katastrophe und ich kann mit Worten auf Papier nicht viel anfangen – mein Kopf arbeitet mit bewegten Bildern. Also habe ich mir das Mitschreiben gespart und stattdessen dem Vortrag aufmerksam zugehört. In der Pause fiel mein Blick auf die Notizen von Heike Heeg, die das Gesagte nicht in Worten, sondern in Skizzen zusammengefasst hatte. Wow, so etwas war mir völlig neu. Und diese Notizen passten viel besser zu meiner Denkweise als jedes geschriebene Wort. Also fragte ich sie, ob sie mir ihre Notizen nach der Veranstaltung zur Verfügung stellen könnte und sie willigte ein. Dabei erfuhr ich, dass sie beruflich unter anderem Sketchnotes erstellt und dieses Wissen in Form von Workshops auch weitergibt. An diese Begegnung erinnerte ich mich, als ich nach einer Möglichkeit zur Visualisierung meiner Vision 2025 suchte.
Meine Vision als Bilderbuch für Mitarbeiter
Für Montagnachmittag war ein Treffen der Teamleiter von HAHNER Technik angesetzt. Am Mittwoch davor kam mir die Idee mit den Sketchnotes. Also griff ich zum Hörer und meldete mich bei Heike Heeg, die mir kurzfristig zur Seite sprang. Ich ging mit ihr am Telefon noch einmal meinen zukünftigen Arbeitstag im Detail durch und sie übersetzte am anderen Ende der Leitung meine Worte in Bilder, sodass ich am Ende meine gedankliche Vision als Skizzen auf dem Papier sehen konnte, ohne dafür selbst einen Stift in die Hand nehmen zu müssen. Die fertigen Bilder gingen am Samstag in die Druckerei, am Montagmorgen haben wir die Seiten zusammengetackert und zum Teamleiter-Meeting am Montagnachmittag konnten wir jedem Teilnehmer die komplette Vision in Form eines kleinen Büchleins in die Hand drücken. „Ihr müsst nichts mitschreiben, ist alles schon notiert. Schließt einfach eure Augen und kommt mit auf eine Reise ins Jahr 2025“ – so habe ich das Meeting eingeleitet.
Auch für Heike Heeg war unser Anliegen ein neuartiger Auftrag. Wie hat sie unser gemeinsames Projekt erlebt – das schildert sie in ihrem eigenen Blog: www.c-hochdrei.de
Die gleiche Vision in allen Köpfen
Bei meiner Erläuterung im Meeting habe ich mich selbst an den Bildern entlanggehangelt, denn auch ich vergesse mal das ein oder andere Detail. So konnte ich meinen Mitarbeitern die vollständige Vision 2025 erläutern und sie hatten die passenden Notizen in Form von Bildern schon vor sich liegen. Das hat gut funktioniert, auch zehn Monate später erinnern sich manche Mitarbeiter noch sehr detailliert an meine Erzählungen und können diese aus ihrem Gedächtnis abrufen – das hat meine Erwartungen sogar übertroffen. Ein weiterer Vorteil dieses Buches ist, dass jeder Mitarbeiter auch Einblicke in die anderen Abteilungen erhält. Und das ist bei einer gemeinsamen Vision sehr wichtig, denn diese lässt sich auch nur gemeinsam erreichen. Gerade beim Thema Digitalisierung ist mir dieser Gedanke noch einmal bewusst geworden, als ich Frau Heeg die zukünftigen Abteilungen und Projekte von HAHNER Technik geschildert habe. Digitalisierung hat bei uns keine eigene Abteilung, doch dafür zieht sich das Thema wie ein roter Faden durch das gesamte Unternehmen. Eigentlich muss ich dafür noch eine eigene Vision entwickeln, denn die Bedeutung der EDV hatte ich vorher noch gar nicht so richtig auf dem Schirm.
„Wenn wir das Thema Digitalisierung nicht lösen, dann kriegen wir den Rest auch nicht auf die Reihe.“
Von der Vision direkt in die Umsetzung
Seit dem Teamleiter-Meeting ist fast ein Jahr vergangen – was hat sich seitdem getan? Die Führungskräfte haben meine gezeichnete Vision in ihre Abteilungen und Teams mitgenommen und daraus konkrete Maßnahmen erarbeitet. Wir haben die Zeitspanne bis 2025 in fünf Etappen zu je zehn Monaten aufgeteilt und für die einzelnen Etappen Zwischenziele definiert. Während eine Etappe noch läuft, werden schon die nächsten zehn Monate geplant. Natürlich lässt sich nicht alles genauso umsetzen, wie ich es mir in meinem Kopf ausgemalt habe. Aber wir versuchen möglichst nah ranzukommen und damit einen großen Schritt in Richtung Zukunft zu gehen. Beispielsweise ist unser Bistro aus diesem Prozess entstanden, das in meiner Vision noch Kantine hieß und schon bald auf unserem Gelände eröffnet wird. Ohne die Visualisierung meiner Vision 2025 hätten wir dieses Thema nicht so schnell in Angriff genommen. Wir sind also direkt in die Umsetzung gegangen und orientieren uns dabei immer wieder an dem kleinen Büchlein, das uns ein sympathisches, innovatives, nachhaltiges und erfolgreiches Unternehmen zeigt, in dem ich auch 2025 gern arbeiten würde.